Lebendige Bibliothek – Geschichten zum Zuhören und Mitreden
In unserer lebendigen Bibliothek werden Menschen zu „Büchern“: Bewohnerinnen und Bewohner aus drei Generationen erzählen von ihrem Leben in der Zwickauer Straße. Für 20 Minuten könnt ihr euch ihre Geschichten „ausleihen“ und in persönlichen Austausch treten.
Wie sah die Straße in den 70ern aus? Wie ist es, hier aufzuwachsen – und welche Zukunft sehen Jugendliche für unser Viertel? Auch die Anfänge der Nachbarschaftsinitiative ZWICKmühle werden lebendig erzählt.
Stöbert rein – jede Geschichte bringt ein Stück Nachbarschaft mit
Buch 1: „Man musste jemanden kennen, der jemanden kennt“ – Gerlinde Zeidler (86), Mitgründerin eines Uhrmacherladens mit Herz und Verstand
Wie gründet man ein eigenes Geschäft in einem System, das Selbstständigkeit kaum erlaubt? In den späten 1970er Jahren begaben sich Frau Zeidler und ihr Mann auf genau dieses Wagnis – mit Mut, Beharrlichkeit und der Hilfe eines ungewöhnlichen Netzwerks.
Was folgte, war mehr als nur ein Umzug von Magdeburg nach Dresden: Es war ein Neuanfang mit Hindernissen, kreativen Lösungen – und der Unterstützung einer engagierten Nachbarschaft.
Gerlinde erzählt von dieser besonderen Gründungsreise in der DDR, vom Leben im Uhrmacherladen, dem die Menschen teilweise ihre wertvollsten Besitztümer anvertraut haben. Es ist eine Geschichte von unserer Zwickauer Straße, die damals wie heute von Zusammenhalt geprägt war.
Buch 2: „Was, wenn WIR das mieten?“ – Sonja (44) erzählt von der Geburt einer Idee, die Gemeinschaft schafft
Es begann mit einem Gedanken, ausgesprochen fast im Scherz – und endete in etwas viel Größerem: einem Ort für Begegnung, Austausch und gelebte Nachbarschaft.
Junge Menschen treffen sich regelmäßig zum gemeinsamen Kochen und Zusammensein in der Zwickauer Straße in Dresden. Als 2019 ein leerstehendes Ladengeschäft in der Nähe auftaucht, wird aus einer spontanen Frage ein mutiger Plan: Warum nicht selbst gestalten, was man sich wünscht?
Wie aus einem kleinen Montagsritual ein offener Nachbarschaftstreff wurde – mit Herz, Engagement und jeder Menge Eigeninitiative –, erzählt diese inspirierende Gründungsgeschichte.
Ein lebendiges Beispiel dafür, was möglich ist, wenn Menschen einfach anfangen. Nachmachen ausdrücklich erwünscht.
Buch 3: Leben wie vor 500 Jahren – Sebastian macht Geschichte greifbar
Sebastian (33), Nachbar, Historienfan und Renaissance-Darsteller, nimmt uns mit auf eine Reise ins späte 15. Jahrhundert. Wie lebten, liebten, kämpften und kochten die Menschen damals wirklich? Was trugen sie – und wie schwer ist so eine Rüstung eigentlich?
Mit echtem Kettenhemd, Helmen und allerlei Ausrüstung zum Anfassen macht Sebastian Geschichte lebendig – mitten im Stadtteil. Ein lebendiges Buch für alle, die schon immer mal wissen wollten, wie sich Mittelalter anfühlt.
Wir danken unseren Unterstützerinnen und Unterstützern von Herzen!
Dazu gehört die Aktion Zivilcourage, insbesondere Yvonne Bonfert. Sie hat für interessierte Nachbarschaftsinitiativen einen Workshop organisiert, um die lebendige Bibliothek als Methode für gesellschaftlichen Austausch kennenzulernen. Außerdem unterstützt sie uns tatkräftig bei der Organisation und Durchführung unserer lebendigen Bibliothek.
Habt auch Ihr Lust euch in eurer Nachbarschaft zu vernetzen oder seid bereits aktiv? Dann solltet ihr euch die Aktion Zivilcourage mal näher ansehen unter: https://stadtteile-netzwerk-dresden.de/
In Kooperation mit der Aktion Zivilcourage